Tommy ist ein kleiner Junge, der mit seinen Eltern in Wien, in Österreich lebt. Tommy teilt das Kinderzimmer mit Lisa, seiner kleineren Schwester. Doch nicht immer klappt es zwischen ihnen so wie Tommy es gerne hätte. Immer wieder kommt es zu Streitereien: "Gib mir sofort mein Buch zurück", " Lass mich in Ruhe. Zerstöre meine Eisenbahn nicht". Das hört Tommys Mama während eines Tages oft.

Auch an dem Tag, an dem sich alles geändert hat. Tommy kommt aus dem Kindergarten nach Hause und setzt sich an den Tisch, da es Mittagsessen gibt. Leckeren Kaiserschmarren mit Zwetschkenkompott, den Tommy über alles liebt. Doch was macht Lisa? Sie schubst Tommys Teller vom Tisch und der Kaiserschmarren liegt nicht mehr am Teller sondern am Boden und der kaputte Teller daneben.

"Kannst du denn nicht aufpassen, Tommy?" " Musst du immer mit dem Essen spielen? Gehe sofort in dein Zimmer und denke darüber nach, wie du dich zu benehmen hast!"Tommy sagt: "Das war Lisa, sie hat den Teller absichtlich auf den Boden geworfen!" "Schiebe die Schuld nicht immer auf Lisa! Lisa ist ein kleines Mädchen, sie weiß noch nicht was sie tut!"

Tommy läuft weinend ins Kinderzimmer. Dort stellt er sich vor das Fenster und beobachtet den Himmel. Was sieht er da? Ein großes Flugzeug. Da denkt sich Tommy: ‚Ich lasse mir das nicht mehr gefallen, immer bin ich schuld. Ich will von hier weg!‘ Als es dunkel wurde und Tommys Eltern im Wohnzimmer Fern schauten, packte Tommy seinen kleinen Reisekoffer und schlich sich aus dem Haus, ohne dass ihn seine Eltern hörten. Doch wohin sollte er denn nun gehen? Es war sehr dunkel und Tommy bekam Angst. Da sah er an einer Tankstelle einen LKW stehen, doch er konnte nicht lesen was auf dem LKW stand, er wusste nur dass ein Flugzeug auf dem riesigen Auto gemalt war. Da dachte sich Tommy: ‚Ich verstecke mich mal in einem Paket, mal sehen wohin die Reise gehen sollte.‘ Tommy riss eines der Pakete auf, machte es sich dort bequem und schlief ein. Doch plötzlich weckte ihn ein heftiges Rütteln und Schütteln und Stimmen hörte er auch – und ein Dröhnen! Was mag es denn wohl sein?

Durch den Schlitz konnte er Männer sehen, die andere Pakete in so ein riesigen Raum warfen. Was ist das? Doch dann war es wieder ruhiger und man hörte nur noch so ein lautes Geräusch. War Tommy in einem Flugzeug?

Weil er aber viel zu wenig geschlafen hatte, schlief er wieder ein. Dann weckte ihn wieder ein Schupsen und Schütteln, wieder so komische Männer, nur diese Männer waren nicht so wie Tommy, die hatten eine andere Hautfarbe, fast schon schwarz. Als es dann ruhiger wurde, öffnete er das Paket und hüpfte heraus. Puh, war es da aber heiß! ‚Hmmmm, wo bin ich denn?‘ denkt Tommy.

Nichts war da, außer Palmen, Steine, Flugzeuge und die heiße Sonne! Tommy schaut sich um, weit und breit ist gar nichts! Doch da sieht er so komisch gestreifte Autos, weiße – schwarze. ‚Lustig, schauen aus wie Zebras.‘

Dann geht er ein Stückchen weiter und was sieht er da? Er traut seinen Augen nicht! Elefanten, Zebras, Giraffen. ‚Bin ich den im Zoo? Das ist aber nicht der Zoo, in Wien, der schaut ganz anders aus, der hier ist viiiiiieeeel größer‘, denkt Tommy. ‚Hier gefällt es mir aber gar nicht. Ich muss weg von hier!‘ Doch plötzlich kommt ein Mann auf ihn zu, ein schwarzer. Der Mann sagt zum Tommy etwas, doch Tommy versteht ihn nicht, denn er spricht ein bisschen komisch. Weil Tommy Angst hat, läuft er schnell wieder zu den Packek und versteckt sich in einem und schläft ein.

In der Zwischenzeit ist es in Wien Früh geworden und Tommys Mama will Tommy aufwecken, da er in den Kindergarten gehen muss, doch das Bett ist leer.  "Tommy, wo bist du? Versteck dich nicht! Du kommst zu spät in den Kindergarten! TOOOOOMMMMYYYYY!" Doch keine Reaktion. Tommys Mutti macht sich auf die Suche. Sie sucht im Garten, überall, doch Tommy ist nirgendwo zu finden.

Wieder so ein Rütteln: ‚Nicht einmal schlafen lassen sie mich‘, denkt Tommy! Aber irgendwie ist ihm kalt, sehr kalt, er hat nur eine kurze Hose an und ein T-Shirt, mehr nicht. Tommy steigt aus dem Paket raus und bekommt Gänsehaut am ganzen Körper. Überall ist Schnee! ‚Ist denn schon Winter?‘ fragt sich Tommy. *brr* Ja was ist denn da? Pinguine! Ganz viele Pinguine, auch ein Pinguinbaby sind zu sehen! ‚Pinguine leben doch nur am Südpol!‘ wundert sich Tommy, ‚Bin ich denn am Südpol? Hm – komisch!‘

Aber langsam bekommt Tommy Heimweh. ‚Ich will zu Mama und Papa!‘ Tommy beginnt zu weinen. ‚Aber wenn ich mich wieder in mein Paket setzte, vielleicht komme ich dann wieder zurück zur Mami und Papi.‘

Tommys Eltern haben auch schon die Polizei alarmiert, die Tommy finden sollte. "Ich hätte nicht so mit Tommy schimpfen sollen" sagt Tommys Mama. Es ist wieder Abend geworden.

Als Tommy wieder aufwacht, hofft er, dass er wieder zu Hause in Wien ist – doch so ist es nicht! Das Flugzeug ist nach Asien geflogen. "Schink sch schong…:" He? Was sagt der Mann da und was sind das für Zeichen auf den Häusern? Lauter Krixi Kraxi. Solche Häuser sind nicht bei uns Wien, auch diese Menschen nicht, die haben ja aber lustige Augen, so lange. Und so lustige lange Kleider tragen die Frauen. So lustige Hüte, den habe ich auch zu Hause, für Karneval! Die Mami hat mir mal gesagt wie das Land heißt, aber ich habe es schon vergessen. Es ist aber nicht Wien!‘

Tommys Eltern machen sich sehr große Sorgen, hoffentlich ist Tommy nichts passiert und hoffentlich kommt er wieder nach Hause! "Wieder ist ein Tag um und Tommy ist nicht da! Wo kann er denn bloß nur sein?" fragen sich Tommys Eltern. Wenn sie wüssten wo Tommy ist …

Heute ist er in Amerika angekommen. ‚Wow, das sind aber hohe Häuser und aus Glas!‘ Und gelbe Taxis, die hat er auch nur im Fernseher gesehen. ‚Wo bin ich denn jetzt? Nicht in Wien!‘ Tommy fängt an zu weinen. Eine Frau kommt zu ihm und fragt ihn in einer anderen Sprache, die Tommy nicht versteht: "Where are your parents, little Boy" Doch Tommy versteht die Frau nicht. Die Frau schnappt ihn bei der Hand und geht mit ihm in dieses riesige Gebäude. ‚Vielleicht bringt sie mich zurück zu Mama und Papa‘, überlegt Tommy. Doch so ist es nicht! Die Frau bringt ihn zur Polizei.

Dort bekommt Tommy was zu Essen und Trinken und alle sind so lieb zu ihm, lachen ihn an sagen im irgendwas, was Tommy gar nicht versteht. Doch da kommt ein Polizist und gibt Tommy einen Telefonhörer in die Hand. "Tommy? Bist du es?" "MAmiiiiiiiii?!?!?!?" "Ja Schatz, ich bin’s deine Mama, wieso bist du denn weggerannt von zu Hause?" " Weil du böse zu mir warst und ich immer schuld bin und Lisa nie!" "Oh mein Junge, der Mann bringt dich zum Flughafen und du fliegst wieder zu uns nach Hause, ja?"

Und ein Paar Stunden später sitzt Tommy im Flugzeug und fliegt zurück nach Wien. Er ist mit einem Polizeiwagen gefahren, darauf ist er besonders stolz, denn er will ein Polizist werden!

Nach so einer anstrengenden Reise schläft Tommy wieder ein. Wenige Stunden später wird er von einer Flugbegleiterin geweckt und zu seinen Eltern gebracht, die schon sehnsüchtig in der großen Halle auf ihn warten! "Mama, Papa, Lisa!" schreit Tommy! Nach ganz vielen Umarmungen fahren sie glücklich nach Hause. Dort erzählt er von seiner langen Reise.

Doch er musste feststellen, trotz der vielen Streitereien mit seiner Schwester ist es bei Mama, Papa und Lisa am Schönsten! Und er würde nie wieder von zu Hause weglaufen!

geschrieben von Andrea Krobath