Die Amerikanerin Louisa Dodd, deren Vater im Sezessionskrieg (1861-65) gekämpft hatte, rief 1910 eine Bewegung zur Ehrung von Vätern ins Leben. Diese Aktivitäten wurden so erfolgreich, dass Präsident Calvin Coolidge 1924 eine Empfehlung für die Einführung eines besonderen Feiertages an die Einzelstaaten der USA herausgab. Die Akzeptanz des Vatertages ist bei weiten Schichten der amerikanischen Bevölkerung so groß, dass Präsident Nixon ihn 1974 endgültig in den Rang eines offiziellen Feiertages für den jeweils dem zweiten Sonntag im Juni erhob.

In Deutschland fällt Vatertag jeweils mit dem Himmelfahrtstag zusammen. Unverständlicher Weise hat er hier bisher als Ehrentag für verantwortungsbewusste, treusorgende Väter nicht den ihm eigentlich gebührenden Stellenwert gefunden.

               

Vielleicht sieht man deshalb an diesem Tage so oft Männer in Gruppen (bestehend aus vielleicht einsamen Vätern, denen sich Nicht-Väter vermehrt anschließen) zu Fuß, per Fahrrad oder Kutschwagen über Land ziehen oder auch nur Richtung Kneipe

Für Kneipenbesitzer ist Himmelfahrt der schönste Tag des Jahres. Horden durstiger Männer schwärmen oft aus, um "ihren Vatertag" zu feiern.

Basis des Vatertages ist ein Aberglaube: Nach der der Auffahrt Christi in den Himmel, kämpfte der Heiland mit dem Teufel. Gegen die herabgeschleuderte "Teufelssuppe", half nur Lärm und Gesang.

Heute ist Vatertag das Pendant zum Muttertag, mit zwei Unterschieden: Nur Mütter feiern Muttertag, aber jeder Mann kann "seinen Vatertag" feiern! Und: Während es die echten und falschen Väter an diesem Tag aus dem Haus treibt, zieht es die Mütter in den Kreis der Familie.