Der heilige Nikolaus war ein Bischof, der den Armen half, wo er nur konnte. Besonders kümmerte er sich um die Kinder. Deshalb feiern wir jedes Jahr am 6. Dezember den Nikolaustag. Und die Geschenke, die uns der Nikolaus bringt, erinnern uns an den heiligen Nikolaus, der vor vielen Jahren die Kinder beschenkte.

Damals lebte ein Mann mit seinen Kindern. Die Mutter war gestorben. Der Vater war arbeitslos geworden. Da gab es kaum etwas zu essen und auch keine warmen Kleider im Winter. Als der Vater dann noch krank wurde, war die Not so groß, dass die Kinder am Abend hungrig ins Bett gingen.

Wie staunten sie aber, als am Morgen ein großer Sack vor ihrer Tür stand. Als sie ihn öffneten, fanden sie darin Mehl und Brot. Da brauchten sie nicht mehr zu hungern.

Am nächsten Morgen aber stand wieder ein Sack vor der Tür. Und als die Kinder ihn öffneten, fanden sie warme Kleider darin. Da brauchten sie nicht mehr zu frieren.

Der Vater musste immer an den Bischof denken. Er hatte von ihm gehört, dass er den Armen half. Ob er es war, der sie so reichlich beschenkt hatte?

Er sagte zu seinen Kindern: "Heute Nacht wollen wir alle wach bleiben. Sollte wirklich der Bischof Nikolaus noch einmal zu uns kommen, dann wollen wir ihm von Herzen danken!" Aber den Kindern fielen am Abend doch vor Müdigkeit die Augen zu. Der Vater blieb wach. Und wirklich! Spät in der Nacht hörte er ein Geräusch vor der Tür. Da sprang er auf, lief zur Tür und öffnete sie. Er sah auch, dass ein Mann mit schnellen Schritten davon ging. So gut er konnte, lief er hinter ihm her. Und dann erkannte er den Bischof Nikolaus.

"Danke!" rief er. "Danke für alles, was du für uns getan hast!" Der Bischof wendete sich um. "Geh nach Hause!" sagte er freundlich. "Wenn du gesund bist, wirst du bald wieder Arbeit finden!" Er lächelte dem Mann freundlich zu und ging dann weiter. Wie staunte der Mann aber, als er beim Heimkommen noch einen Sack vor der Tür fand. Vor lauter Freude weckte er die Kinder.

Und was fanden sie diesmal im Sack? Schuhe! Ja, Schuhe! Jetzt brauchten sie nicht mehr barfuß zu laufen. Als sie aber in die Schuhe schlüpfen wollten, da konnten sie es nicht. In den Schuhen steckten nämlich die allerschönsten Dinge: Spielzeug, Äpfel, Nüsse und Plätzchen. Das alles hatte ihnen der Bischof Nikolaus geschenkt. Wie freuten sich da die Kinder!

Daran erinnern wir uns, wenn wir am Abend vor dem Nikolaustag unsere Schuhe vor die Tür stellen und hoffen, dass der "Nikolaus" etwas hineinlegt.