Bei der Arbeit mit Pappmaché stehen zwei unterschiedliche Techniken zur Wahl: einerseits können Objekte aus einem Pappmachébrei (Papierfasern, Wasser und Kleister) modelliert werden. Andererseits können Objekte auch aus mehreren Schichten von kreuz und quer übereinander geklebten Papierstreifen oder -schnipseln hergestellt werden (kaschierte Pappmaché). Zum Kleben verwendet man Kleister, wobei es sich bei dieser Variante anbietet, einen Kern aus Pappschachteln, zusammengeknülltem Papier oder Draht zu formen. Auf diese Weise lassen sich sehr stabile Objekte auch in großen Formaten herstellen.

Beide Varianten ermöglichen Gestaltungsprozesse, bei denen regressive, primärprozesshafte Anteile im Vordergrund stehen. Denn das Material lädt mit seinem mehr oder weniger stark schleimigem, klebrigem Charakter zum lustvollen Matschen und Kneten ein.

Gleichzeitig kann durch die Verwendung eines Kerns aus strukturierenden Materialien (Draht, Pappe, Papier) auch Halt und Struktur geboten werden und ein möglicherweise unerwünschtes und zu tiefes Abgleiten in regressive Impulse verhindert werden. Je nach dem, welches Material zur Herstellung des Kerns verwendet wird, kommen weitere unterschiedliche Aspekte im Gestaltungsprozess zum Tragen: so können beim Zerknüllen von Papier aggressiv-destruktive Anteile ausgedrückt werden, während das Biegen von Draht oder das Verbinden von Pappschachteln eher kontrolliertes, planvolles und rational gesteuertes Vorgehen erfordert. Die so entstandenen Pappmaché-Objekte lassen sich zum Abschluss gut bemalen oder Lackieren.