Vorbereitung:

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Cd mit ruhiger Musik

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Bücher, Spiele, Bilder aufbauen

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Stuhlkreis, Mitte mit Salzkristalllampe

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Wasserschälchen für jeden

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große Wasserschale

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für jeden eine Blume mit Zitat

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Blumen und Stifte für den Schluss

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Kopien: Rückenmassage, Entspannungsgeschichte

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Stifte und Zettel

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Getränke

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Entspannungsraum herrichten

Begrüßung:

"Ich begrüße euch recht herzlich zu meinem Elternabend mit dem Thema: Stille und Entspannung im Kindergarten. Bevor ich beginne, möchte ich euch einladen, dass ihr zuerst einmal hier ankommt und abschaltet vom Stress des Tages und dem Stress am Abend.

Dazu habe ich für euch etwas vorbereitet. Jeder darf sich eine Blüte aus dem Korb nehme und in die Wasserschale vor sich legen. Während sich die Blüte entfaltet, wollen wir versuchen, abzuschalten, ruhig zu werden und anzukommen. In der Blüte selbst seht ihr dann ein Zitat, dass das Motto für mich für die Durchführung der Stilleübungen und somit auch das Motto für die Facharbeit war."

Blüten werden verteilt, Musik an, Eltern Zeit lassen

Einstieg:

Stille ist kein Ziel, Stille ist die Chance die Fülle des Lebens zu entdecken

"Ich finde, das Zitat drückt aus, was bei der Durchführung von Stilleübungen mit den Kindern zu beachten ist. Ich habe das Thema am Anfang vom Jahr gewählt, weil ich es gerade in unserer Zeit sehr wichtig finde, dass Kinder wieder lernen, abzuschalten und still zu werden.

Immer mehr liest man von Verhaltensauffälligkeiten, Hyperaktivität und sogar von psychosomatischen Störungen bei Kinder. Die Unruhe der Kinder ist ein Problem unserer Gesellschaft. Für die Gründe hierfür will ich euch einen kurzen Überblick geben, was den Alltag der Kinder in unserer Zeit prägt. Dabei ist dieser Überblick allgemein gehalten und muss nicht unbedingt auf alle Kinder zutreffen:

1. Medien:

Die Medien, wie Fernsehen, Computer bieten den Kindern eine Vielzahl und einen sehr schnellen Wechsel von Reizen. Sie bringen sehr oft Unruhe, Hektik und vor allem auch Lärm mit sich. Das führt dazu, dass Kinder heutzutage nicht mehr selbstverständlich mit Ruhe vertraut sind. Durch die hohen Ansprüche an Informationsverarbeitung sind die Kinder oft überfordert. Hinzu kommt, dass Medien oft als Ersatz für Spielpartner dienen, dass zwischenmenschliche bleibt auf der Strecke. Und damit das gemeinsame, entspannte, selbstvergessene Spiel.

Da die Kinder als Konsumenten angesprochen werden, steigert sich die Unzufriedenheit und das Konsumdenken. Es entsteht ein stetiges Streben nach mehr. Die Kinder können keine Freude mehr finden an den kleinen Dingen im Leben, z. B. an der Natur. Dann leben die Kinder zuschauend statt erlebend, d. h. sie machen nur mittelbare Erfahrungen und erleben eine Wirklichkeit aus zweiter Hand. Dabei werden Körpererfahrungen und Kreativität eingeschränkt. Die Kinder können nicht mehr zu sich selbst, zu ihrem ruhenden Pool im inneren finden.

Durch grausame Wirklichkeiten im Fernsehen wird ihr postives Welt- und Menschenbild erschüttert und Ängste und Aggressionen werden aufgebaut, bis hin zu Schlafstörungen. Da Kinder ihre Erfahrungen und Erlebnisse im Spiel verarbeiten, wirken die Medien auch auf des Spiel ein. Gesehenes wird nachgespielt. Die Kinder werden durch die Medien schablonisiert, eigene Ideen und Phantasien geraten in den Hintergrund

Stilleübungen sollen helfen, die Kreativität und Phantasie anzuregen und bieten Möglichkeiten, Ängste zu verarbeiten. Die Kinder sollen wieder lernen, auf ihre inneren Bilder zurückzugreifen.

2. Freizeit:

Der Tagesablauf vieler Kinder ist einerseits durch mangelnde Zeit der Eltern, oder aber durch minutiös verplante Freizeit anderseits geprägt. D. h. die Kinder sind sich selbst überlassen und beschäftigen sich mit Medien oder aber sie sind total verplant.

Bei beiden Extremen finden die Kinder weder Ruhe noch Muße sich selbst zu beschäftigen. Dabei orientieren sie sich auch an den Erwachsenen, deren Alltag auch von Zeitdruck und Hektik geprägt ist. Durch ein Überangebot oder durch den Druck der Eltern entsteht nicht selten schon ein Leistungsdenken und somit Leistungsdruck in der Freizeit. Hinzu kommt, dass den Kinder sehr oft ein Programm vorgesetzt wird. Bei den Kindern entsteht eine Erwartungshaltung, der Erwachsene wird zum Animateur des Kindes. Dadurch wird den Kindern ein Zeitplan und Rhythmus vorgegeben. Ist dies nicht so, entsteht Langeweile, da die Kinder mit der freien Zeit nichts anfangen können.

Daher ist es wichtig, dass die Kinder ein eigenes Zeitgefühl entwickeln. Zu beachten ist auch der Trend zur passiven Freizeitgestaltung z. B. durch Medien. Dies führt wiederum zu Bewegungsmangel und fehlenden Kontakten.

Durch die Stilleübungen soll dies gefördert werden.

3. Familiensituation:

Die Familien haben sich gewandelt, es gibt fast nur noch Kleinfamilien; sehr viele Eltern arbeiten. Es fehlen oft Bezugspersonen, da der Generationenunterschied und somit mehr Vorbilder, wie z. B. die Oma fehlen. Der Alltag in vielen Familien ist hektisch, weil die Eltern oft überlastet sind. Oft ist keine Zeit und Muße für das Spiel und die Beschäftigung mit dem Kind vorhanden.

Dadurch werden dann Medien als Babysitter und auch zur Entspannung eingesetzt. Daher ist es auch unsere Aufgabe im Kindergarten, die Familien hier auch zu entlasten. Dies gilt auch bei der Einübung von Ruhe und Stille.

 

Mit diesen Voraussetzungen und Gegebenheiten sind die Kinder im Kindergarten. Die Stilleübungen sollen genau hier ansetzen. Doch was sind Stilleübungen:

Stilleübungen ist ein Sammelbegriff für alle Spiele und Übungen, in denen Kinder Stille als Erfahrungsraum positiv erleben. Der Unterschied zwischen Laut und Leise, Bewegung und Ruhe wird verdeutlicht und hervorgehoben. Bei den Übungen wird in der Regel nicht gesprochen, dafür werden die Sinne bzw. bestimmte Körpererfahrungen angeregt. Stilleübungen sind u. a. Sinnesübungen, aber auch Massagen, Mandala malen und Phantasiereisen. Kurz: alles was Stille zum Erlebnis macht.

Ich will euch jetzt kurz aufzeigen, wie sich die Stilleübungen auf alle Bereiche des Menschen auswirken.

1. Kognitiv:
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Fähigkeit abzuschalten und zu entspannen beibehalten

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Wahrnehmung wird gefördert durch Sinnesanregungen

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Konzentration wird gesteigert und geübt

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Ausdauer wird angeregt und gefördert

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Begriffsbildung und Förderung der Kommunikation

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abstraktes Vorstellungsvermögen wird gefördert

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Lernbereitschaft steigern

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Schul- und Lebensvorbereitung!

2. Sozial:
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Kontakt untereinander (gemeinsames Üben, Körperkontakt)

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Selbstbewusstsein stärken durch Erfolgserlebnisse

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Gemeinschaftsgefühl entsteht

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Spielfähigkeit fördern

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Phantasie fördern, Kooperation

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Achtung und Wertschätzung untereinander

3. Emotional:
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Kreativität und Phantasie

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Persönlichkeitsentwicklung, Selbstvertrauen

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Entscheidungsfreudigkeit durch erkennen der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten

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Freude an den kleinen Dingen im Leben

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Verarbeitung von erlebten durch Träumereien

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Gleichgewicht zwischen Bewegung und Ruhe

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Stress und Leistungsdruck verarbeiten durch Abschalten

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innerliche Stabilität

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Aus sich selbst heraus zur Ruhe finden ohne Hilfsmittel wie Medien (Suchtprävention!)

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Ängste mindern und abbauen

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sich selbst Freiräume schaffen

4. Motorisch:
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Körperwahrnehmung und Körperbewusstsein

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eigene Akzeptanz und Annahme

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besseres Vertrauen in eigenen motorische Leistungen

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Bewusstsein für Körpervorgänge, Unterschied Bewegung-Entspannung

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Verspannungen lösen und Haltung verbessern

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Atemtechnik üben

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Stabilisierung des Immunsystems"

Vorgehensweise:

Facharbeit, S. 24 mit praktischen Beispielen:
aus Workshop

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Lärmrakete, Ruhelied

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Elektrische Leitung

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Seh-Kim

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Igel Schnuppernase

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Rückenschnecke

Ausblick:

Stilleübungen in der Natur

Schluss:

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Phantasiereise: "Durch den Körper"

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Feedbackblumen für mich in die Schale legen

verfasst von Gerti