Mit Hingabe und Konzentration widmen sich Kinder dem Ausmalen von Mandalas. Deshalb werden im vorschulischem Bereich gerne Mandalas zum "Trainieren" der feinmotorischen Fähigkeiten eingesetzt.

Das Wort "Mandala" kommt aus dem altindischen Sanskrit, und bedeutet Kreis oder Kreisbild. Schon immer übte der Kreis eine große Anziehungskraft auf die Menschen aus. Der Kreis ist wie alle geometrischen Formen um ein Zentrum angeordnet, Kreisförmige Gebilde sind in allen Kulturen zu finden. In vielen Kulturen ist er ein Symbol für die Sonne, ohne deren lichtspendende Kraft nichts existieren kann. Er ist auch ein Symbol für die Endlosigkeit – kein Anfang und kein Ende. In der Natur stoßen wir überall auf die Urform des Kreises: die Form der Sonnenblume, des Seesterns oder dem Querschnitt eines Baumstammes. Fällt ein Regentropfen in den Teich, entstehen konzentrische Kreise. Schneeflocken, Blumen, augen- überall sind Kreisformen zu entdecken- vom winzigen Eiskristall bis zum unvorstellbar großen Sonnensystem.

Der Kreis als geometrische Form, der dem Menschen immer wieder begegnet, ist eine ihm vertraute Form. Man nennt dies auch ein Urbild. Mandalas sind Bilder, die sich der Urform des Kreises bedienen.

Bevor man mit dem Ausmalen eines Mandalas beginnt (egal mit welchen Stiften), sollte man sich die Mandalas in Ruhe ansehen. Manche sagen, es wird von innen nach außen gemalt, manche von außen nach innen. Ich denke, das sollte man den Kindern überlassen; die haben ihr eigenes System.

Grundsätzlich: Malt man von außen nach innen, bringt es Ruhe, "Insichgehen". Malt man von innen nach außen, öffnet man sich seiner Welt und kann wieder mehr aufnehmen.

Beim Ausmalen kommen die Gedanken allmählich zur Ruhe; man konzentriert sich intensiv auf das Gestalten der Formen. Gerade das Zur-Ruhe-Kommen ist das Faszinierende an Mandalas. Wenn mehrere Kinder gleichzeitig beschäftigt sind, wird es immer stiller im Raum. Sie verlieren sich ganz in ihrem kreativen Tun. Unterstützend bietet sich an, im Hintergrund ruhige, leise Musik laufen zu lasse.

Es gibt viele Mandala-Bücher, speziell mit Kindermotiven, die sich hervorragend als Fotokopiervorlage eignen.

Was macht man mit einem fertigen Mandala? Z. B. ausschneiden, mit Speiseöl abreiben (dadurch werden die Farben lichtdurchlässig) und dann an der Fensterscheibe befestigen; Grußkarten daraus herstellen; auf einen farbigen Hintergrund kleben und aufhängen; aus dickerem Papier: auffädeln und in den Raum hängen … Auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.