Das Lied wird gesungen auf die Melodie von „Zehn kleine Kinderlein“

Zehn kleine Bären, die sind jetzt aufgewacht.
Sie recken sich, sie strecken sich,
kalt war die Winternacht.

Zehn kleine Bären in ihrem Höhlenhaus.
Der eine macht die Augen zu,
da kriechen neun heraus.

Neun kleine Bären, die haben sich gereckt.
Der eine rennt gleich hintern Busch
und hat sich dort versteckt.

Acht kleine Bären, die lockt der Honig sehr.
Den einen trifft ein Bienenstich,
der kann nicht rennen mehr.

Sieben kleinen Bären, die laufen an den Fluss.
Der einen rutscht am Ufer aus,
der Arme humpeln muss.

Sechs kleinen Bären, das fischen macht so Spaß.
Der eine plumpst ins Wasser rein,
nun ist er pitschenass.

Fünf kleine Bären, die spielen froh im Schnee.
Der eine rutscht den Berg hinab,
der Po tut ihm so weh.

Vier kleine Bären, die spielen wild im Kreis.
Der eine schreit: „Ich hau jetzt ab,
mir wird der Pelz so heiß!“

Drei kleine Bären, die legen sich zur Ruh.
Sie schnarchen noch mal schnirche-schnarch,
der gute Mond schaut zu.

Drei kleine Bären, die machen sich ganz groß.
Sie tippen all die andern an,
dann geht’s von vorne los.

Es war einmal …

… vor vielen, vielen Jahren, als es in Weilheim noch nicht so viele Straßen und noch überhaupt keine Autos gab. Da lebten in dem großen Gögerlwald viele wilde Tiere und zwei Bären.

Zu dieser Zeit gab es auch noch keine Autos und rund ums Gögerl gab es auch noch keine Häuser. Das einzige Haus weit und breit stand hier, die alte Mühle, in der ein fleißiger Müller und seine Familie wohnten.

Der Müller hatte ein großes Mühlrad gebaut, das mit dem Wasser des wilden Stadtbachs angetrieben wurde und es schwammen viele Fische in diesem Bach.

Diese zwei Bären, die im tiefen grünen Gögerlwald zwischen hohen Tannen in ihrer Höhle lebten, waren ganz wild nach Fischen und sie warteten jedes Jahr sehnsüchtig darauf, dass endlich die Lachse kamen, denn Lachse waren das Lieblingsfressen dieser zwei Bären und sie konnten nicht genug davon bekommen.

Eigentlich leben Lachse ja im Meer, aber einmal im Jahr kommen sie an den Platz zurück, an dem sie geboren wurden. Und so geschah es, dass die beiden Bären jedes Jahr aus dem Wald heraus kamen und sich am reißenden Stadtbach einen guten Platz zum Lachse fischen suchten.

Sie suchten lange nach diesem Platz, und schließlich fanden sie ihn auch. Es war genau hier hinter dem Haus des Müllers, dort wo der Bach heute noch ganz wild fließt. Am Anfang hatten der Müller und seine Familie große Angst vor den Bären, aber die warteten ganz brav im Schatten unter dem Baum bis die Lachse kamen.

Diese mussten einen weiten Weg vom Meer durch viele Flüsse und Seen schwimmen, bis sie endlich nach Weilheim kamen. Es waren jedes Jahr viele Lachse und unsere Bären konnten sich die fettesten aussuchen und sie fraßen so viel, bis sie fast platzten.

Und weil die Bären jedes Jahr an die gleiche Stelle am Bach kamen, genau dort, wo das große Mühlrad und das Haus des Müllers standen, haben die Menschen, diesem Haus einen ganz besonderen Namen gegeben: die Bärenmühle.

Heute kommen die Bären nicht mehr hierher um zu fischen und Lachse gibt es auch keine mehr, aber wir können uns die Geschichte von den Bären, dem reißenden Bach und der Mühle erzählen und wer weiß … vielleicht kehren die Bären eines Tages ja wieder mal hier her zurück. Zurück zur Bärenmühle und zu unserem Kindernestbären, dem Franz.

geschrieben von Barbara Kreitmeir