Siehst du den Kern, ganz fest und klein?
Den steck‘ ich in die Erde rein.
Da kommt der Regen, drippel, dropf,
macht feucht die Erde, tropf, tropf, tropf.
Da sagt die Sonne: "Ohne mein Licht,
wirst du, kleiner Kern, wohl wachsen nicht."
Die Sonne scheint über Garten und Feld,
dem kleinen Kern das gut gefällt.
Bald steckt er ein grünes Spitzchen hervor
und reckt und schiebt sich hoch empor,
ist größer als der Löwenzahn,
guckt sich die Rose von oben an.
Die Sonnenblume sagt zum Zaune:
"Wie groß ich schon bin!"
Ich dreh‘ mich immer zur Sonne hin!"
Nun guckt sie über die Zaunlatten raus.
Wächst sie noch höher als das Haus?
Da sagt die Sonne: Nun halt mal an,
dass dein grüner Korb ganz braun werden kann!
Die dicken Körner, braun und fein,
sollen für die Vögel der Winterschmaus sein!
Bald ist die Erde ganz verschneit,
da fliegen die Vögel her von weit.
Hier ein Zeh und dort ein Zeh in dem tiefen,
tiefen Schnee. So viel Körner, ei der Daus,
liegen heut im Vogelhaus!
Und die Vögel piepsen vor der Tür:
"Liebe Sonnenblume, wir danken dir!"