Mit dem Tastsinn nimmt man Druck, Widerstand, Härte beziehungsweise Weichheit wahr. Bei diesem Vorgang erkennt man jedoch noch nicht unmittelbar den Gegenstand, sondern wird durch einen Widerpart veranlasst zurückzuweichen, Gegendruck auszuüben, respektive einen Widerstand zu überwinden. Durch den Tastsinn kommt das Kind einerseits in Berührung mit der Welt, andererseits stößt es gleichzeitig an Grenzen. Die Dinge, die es ertastet, sagen ihm, dass sie nicht eins sind mit ihm, sondern ihm gegenüberstehen. Durch diese Erfahrung nimmt es über den Tastsinn Abstand vom noch völligen Einssein mit dem Kosmos. Es macht erste Grenzerfahrungen, gleichzeitig wacht es auf an einem Teil der Welt. Es ist von großer Bedeutung, wie es mit der Welt in Berührung kommt. Der Umgang mit natürlichen Materialien vermittelt ihm viele differenzierte haptische Eindrücke. Der Mensch tastet nicht nur mit den Händen, er tut es auch mit den Augen und sogar mit den Ohren.