Gliederung

1. Unsere Kita stellt sich vor

2. Das Bild vom Kind

3. Die Rolle der Erzieherin

4. Pädagogische Schwerpunkte unserer Arbeit

4.1. Besonderheiten des pädagogischen Ansatzes

4.2. Stellenwert des Spiels

4.3. Projekte, Feste und Feiern

4.4. Integrative Arbeit

5. Einzelne Bereiche der Kita

5.1. Unsere Krippe

5.2. Unser Kindergarten

5.3. Unser Hort

5.4. Unser Kids-Club

6. Zusammenarbeit im Team

7. Zusammenarbeit mit den Eltern

8. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen / Öffentlichkeitsarbeit

9. Aktuelle Jahresvorhaben

1. Unsere Kita stellt sich vor

Unsere Kita ist im Zentrum des Dorfes gelegen, sowohl von den angrenzenden Neubauten, als auch von den neu errichteten Eigenheimen gut zu Fuß zu erreichen.

Das Waldgebiet liegt ca. zehn "Kinder-Geh-Minuten" entfernt.

Unsere Kita wird von Kindern unterschiedlicher Herkunft und Familiensituation besucht.

Unsere Einrichtung bietet Platz für insgesamt 106 Kinder im Alter von 3 Monaten bis

10/11 Jahren. Es können 18 Krippen-, 66 Kindergarten- und 22 Hortkinder betreut werden.

Das Haus ist zweistöckig gegliedert, wobei sich auf jeder Etage jeweils 3 Gruppen befinden.

Zu jeder Gruppe gehört ein großer Gruppenraum, 1 Waschraum und eine Garderobe.

Jeweils 2 Kindergartengruppen nutzen gemeinsam einen Schlafraum, die Kinderkrippe besitzt einen eigenen Schlafraum. Zur Einnahme des Frühstücks und des Mittagessens steht ein großer Speisesaal zur Verfügung.

Außerdem können die Kinder einen Softplay-Raum, einen großen Sportraum, eine Kinder-Küche sowie einen "Raum der Sinne" nutzen.

Das Außengelände ist mit ca. 5000 m² großzügig gestaltet.

Jeder Altersbereich (Krippe/Kindergarten/Hort) kann einen entsprechend gestalteten Spielplatz nutzen.

In enger Zusammenarbeit mit den Eltern wird das Außengelände z. Zt. neu- und umgestaltet. So erfolgte bereits die Anpflanzung eines "Weidentipis", ein "Tastpfad" im Kindergarten-Bereich wird demnächst geschaffen.

Der Hortspielplatz wurde im Plan durch einen Grillplatz bereichert.

Außerdem sind Sitzgelegenheiten aus natürlichen Materialien (Stein/Holz) und schatten-spendende Pergolen mit Bepflanzungen im Bereich der Sandkisten vorgesehen.

Eine Tunnelröhre mit angeschüttetem Sandberg ist ebenfalls geplant.

Das Spielgelände im Freien wird den Kindern so noch besser die Möglichkeit geben, ihren Bewegungsdrang auszuleben, dabei ihre Geschicklichkeit und Koordination zu schulen sowie Freude an der Bewegung zu empfinden.

Alle Gestaltungselemente im Außenbereich sollen gleichzeitig als didaktisches Mittel zur Förderung des Natur- und Umweltbewusstseins, sowie zum Erfahren der Schönheit und Zweckmäßigkeit unserer Natur dienen.

In unserem Haus gibt es eine Krippengruppe, eine Hortgruppe und vier Kindergartengruppen.

Seit ca. 1 ½ Jahren besteht eine der Kindergartengruppen als Integrativ-Gruppe, eine weitere wird aufgebaut.

In diesen Gruppen werden zusammen von einer Heilerzieherin und einer weiteren Erzieherin bis zu 15 Kinder, davon 4 Integrativ-Kinder, betreut.

Ein zusätzliches Angebot für Kinder aus dem Dorf im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren stellt der "Kids-Club" dar.

Im März 1992 gründete sich der Elternverein, der am 01.01.1993 die freie Trägerschaft der Einrichtung übernahm. Seitdem nennt sich unsere Tagesstätte "Freier KINDER-GARTEN " e.V.

2. Das Bild vom Kind

Wir lehnen uns in unserer Auffassung vom Kind an die Positionen des Situationsansatzes an.

Das Kind soll Akteur seiner eigenen Entwicklung sein.

Wir bieten ihm vielfältige Möglichkeiten und Bedingungen, damit das Kind Schöpfer seiner Umwelt wird. Das Kind hat das Bedürfnis seine Welt zu erforschen und zu begreifen. Es will sich sprachlich äußern, eigenständig tätig sein und ist bereit, etwas zu lernen.

Wir schaffen vielseitige Wahrnehmungsmöglichkeiten und geben Hilfestellungen, Informationen zu verstehen, gedanklich zuzuordnen und in Beziehung zu setzen.

Das Kind ist Subjekt seiner Entwicklung. Wir sehen das Kind, das kreativ und selbstständig ist, das Zuneigung, Gefühle und den Wunsch etwas zu lernen, auszudrücken vermag. Es braucht Freiheit in der Wahrnehmung, aber ebenso Anleitung und Hilfe zur Strukturierung seiner Wahrnehmung.

Die Erzieherinnen stehen nicht über dem Kind, sondern hinter ihm, beobachten, beraten, begleiten es und lassen Fehler zu. Wir bewahren dem Kind die Freude am Spiel, am Tun, Erzählen, Denken, Lernen, Verstehen und seiner Kreativität.

Wir lassen das Kind – Kind sein.

3. Die Rolle der Erzieherin

Die Kinder werden uns von den Eltern sehr früh anvertraut. Die Erzieherinnen sind sich bewusst, wie schmerzhaft es für jede/n Mutti/Vati ist, dass das  Kind die längste Zeit des Tages in der Einrichtung betreut wird. Damit die Eltern beruhigt und ausgeglichen ihre tägliche Arbeit verrichten können, bemühen wir uns um einen guten und offenen Kontakt zu den Kindern und Eltern.

Die Erzieherin nimmt die Bedürfnisse, Interessen und Wünsche der Kinder ernst und macht sie zum Ausgangspunkt ihrer Arbeit. Durch das tägliche Miteinander, die gemeinsamen Überlegungen und Unternehmungen ist es möglich, individuelle Bedürfnisse herauszukristallisieren.

Den Kindern werden Freiräume gewährt, ihre Wünsche und Vorstellungen akzeptiert und respektiert. In erster Linie sind die Erzieherinnen Partner und Vertrauensperson der Kinder. Sie leben und lernen gemeinsam mit den Kindern, begleiten sie in ihrer Entwicklung und schaffen Bedingungen zur aktiven und handelnden Teilnahme der Kinder am Gruppenalltag.

Um die Tagesstätte als einen Ort qualitätsorientierter Pädagogik zu gestalten, erweitern die Erzieherinnen kontinuierlich ihr Fachwissen.

4. Pädagogische Schwerpunkte unserer Arbeit

4.1. Besonderheiten des pädagogischen Ansatzes

Der Situationsansatz ist Grundlage für unser tägliches Handeln.

Das bedeutet, das Kind steht im Mittelpunkt unserer Arbeit, mit dem Ziel seine jetzigen und zukünftigen Lebenssituationen zu bewältigen.

Die Erzieherin leitet ihre Ziele und Inhalte aus der Analyse der konkreten Situation des Kindes und der Kindergruppe ab.

Kinder lernen in realen Lebenssituationen. Erlebnisse und Fragen der Kinder werden aufgegriffen und Gegenstand des Gruppenlebens.

Die Kinder erhalten die Möglichkeit, Erlebtes zu verstehen und aufzuarbeiten.

Eine anregungsreiche Umgebung fördert die Lust der Kinder am Entdecken und Experimentieren. So erschließen sie nach und nach unsere Einrichtung und das Umfeld der Kindertagesstätte.

Die Erzieherinnen planen nicht für die Kinder, sondern gemeinsam mit ihnen.

Die Mitwirkung der Eltern ist dabei selbstverständlich.

Wir leisten im Kindergarten Integrationsarbeit, weil wir der Meinung sind, dass alle Kinder trotz und gerade wegen ihrer unterschiedlichsten Fähigkeiten und Schwierigkeiten gemeinsam aufwachsen können.

Die beim gemeinsamen Spielen, Lernen und Leben gemachten Erfahrungen bringen eine Veränderung der Einschätzung von Behinderung und daraus resultierend des eigenen Selbstverständnisses und der eigenen Stärken und Schwächen von Kindern und Erwachsenen mit sich.

4.2. Stellenwert des Spiels

SPIELEN –  "MEDIZIN FÜR DIE SEELE "

Das Spiel ist für die Entwicklung der Kinder eine wichtige Voraussetzung.

Hier setzt es sich aktiv mit seiner Umwelt auseinander. Es entwickeln sich geistige und körperliche Fähigkeiten. Ausdauer, Konzentration und die Bereitschaft sich anzustrengen bilden sich immer mehr aus.

Das Kind baut soziale Beziehungen auf, übt sich darin, Absprachen zu treffen, Rücksicht auf andere zu nehmen und von anderen zu lernen.

Wir schaffen für unsere Kinder einen angemessenen Spielraum für freies und angeleitetes Spiel.

Durch analysierendes Beobachten erfahren wir, welche Bedeutung bestimmte Themen, Rollen, Gegenstände oder Figuren für die Kinder haben.

Die Erzieherinnen stellen Material, Raum und Zeit zur Verfügung oder steuern Ideen bei, aber allein die Kinder bestimmen den Verlauf eines Spielprozesses.

4.3. Projekte, Feste und Feiern

Projektarbeit wird ein immer festerer Bestandteil unserer Arbeit.

Über die Realisierung unterschiedlicher Projekte erforschen unsere Kinder verschiedene Lebensbereiche und eignen sich die Wirklichkeit an. Sie entdecken und erobern ihre räumliche und soziale Nachbarschaft.

Die Kreativität und Phantasie entwickeln sich.

Die Kinder können sich ausprobieren und erfassen Zusammenhänge mit all ihren Sinnen.

Projekte entstehen auf verschiedene Art und Weise. So können sie sich spontan aus einer bestimmten Situation heraus ergeben, sie entwickeln sich aus einer Idee oder werden von den Erziehern initiiert.

Die Thematik orientiert sich immer an den Interessen der Kinder.

Die Planung, Durchführung und Auswertung erfolgen gemeinsam mit den Kindern und allen anderen Projektbeteiligten. Diese Höhepunkte im Kita-Alltag ermöglichen darüber hinaus auf besondere Art die Einbeziehung der Eltern in das Gruppenleben der Kinder.

Kleinere Projekte werden in den einzelnen Gruppen geplant und durchgeführt. Größere Vorhaben sind auf die Altersgruppen (Krippe, Kindergarten, Hort) abgestimmt oder werden in der gesamten Einrichtung, in Abhängigkeit der verschiedenen Altersstufen, mit Leben erfüllt.

Erlebnisreiche und festliche Höhepunkte sind für Kinder von großer Bedeutung und ein fester Bestandteil unserer Arbeit.

Neben den traditionellen Festen wie Fasching, Ostern und Weihnachten sind uns auch andere Feiern wichtig, z. B.:

Maifest

Blumenfest

Kindertagsfeier

Abschlussfahrt für unsere "Zuckertüten-Kinder"

Jahreszeitenfeste

Sportfest.

Der Geburtstag jedes Kindes wird in der jeweiligen Gruppe gefeiert und dort zu einem besonderen Ereignis.

4.4. Integrative Arbeit

Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Förderung aller Kinder unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Lebenssituationen, ihrer Entwicklungsmöglichkeiten und ihrer Bedürfnisse.

Die pädagogischen Angebote und Aktivitäten sind so gestaltet, dass sich jedes Kind entsprechend seiner Möglichkeiten beteiligen kann.

Die Integrativ-Kinder erhalten in der Kindergartengruppe zusätzlich eine therapeutische Betreuung durch eine ausgebildete Heilerzieherin.

Darüber hinaus ist eine kontinuierliche logopädische und ergotherapeutische Behandlung gewährleistet.

Sprachtherapeuten, Ergotherapeuten und die jeweilige Erzieherin arbeiten eng zusammen.

Jede Berufsgruppe erlebt das Kind aus einer anderen fachlichen Perspektive, so dass sich durch den regen Austausch ein umfassendes Bild vom Kind ergibt.

Die integrative Arbeit orientiert sich an dem Entwicklungsstand, der Befindlichkeit und den Bedürfnissen des Kindes und wird so lebensnah wie möglich gestaltet. Es soll nicht nur an den individuellen Schwächen und Defiziten der Kinder gearbeitet werden, sondern es soll ihnen eine gezielte Hilfestellung und Unterstützung für die Bewältigung des Alltagsgeschehens geben werden. Dabei wird motivierend an das von den Kindern bereits Erreichte angeknüpft.

Für interessierte Eltern besteht das Angebot, nach Absprache, an der Therapie ihrer Kinder teilzunehmen, um einen Einblick in die Behandlungsweise zu erhalten.

In den Gruppenalltag werden gezielte Angebote zur Wahrnehmungsförderung integriert.

Der "Raum der Sinne" ist mit einer "Liegewiese" ausgestattet, Massagebälle und viele andere Materialien werden genutzt.

5. Einzelne Bereiche der Kita

5.1. Unsere Krippe

Die Erzieherinnen der Krippe möchten erreichen, dass sich die Kinder, unter Berücksichtigung ihrer Altersspezifik, zu selbständigen, wissbegierigen und selbstbewussten kleinen Menschen entwickeln. Dabei werden alle Bereiche der Persönlichkeit ganzheitlich gefördert (Wahrnehmung, kognitiver Bereich, Motorik, soziale Verhaltensweisen).

Erfahren und Erleben, das bedeutet Lernen in der realen Lebenswelt.

Hierbei sind die Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle und Interessen der Kinder von großer Bedeutung.

Über die Sinneswahrnehmung im Zusammenhang mit Bewegung sammeln die Kinder eigene Erfahrungen und erleben ein Maß an Selbstbestimmung. Bei besonderen Angeboten eignen sie sich Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten an. Sie erfahren Liebe, Zuneigung, Verständnis und die Achtung ihrer Persönlichkeit.

Die Kleinkinder werden liebevoll gepflegt. Dabei wird stets die Entwicklung der Selbstständigkeit gefördert.

Es sind oft Kleinigkeiten, aber für die Kinder ist es ein großer Erfolg.

Dazu gehören: selbstständiges Essen und Trinken, Laufen lernen, Sprechen, Sauberkeitserziehung, Toilettenbenutzung, An- und Ausziehen lernen, Sport und Gymnastik, Fingerfertigkeit wird geschult und Kreativität entdeckt und ausprobiert.

Sie erleben wie man rücksichtsvoll miteinander umgeht und lernen, sich gegenseitig zu helfen, zu trösten und feiern miteinander.

Die Kinder sind viel an der frischen Luft zum Spielen auf dem Hof oder bei einem Spaziergang.

Im Gruppenraum ist das Spielzeug für die Kleinsten frei zugänglich und in Kinderhöhe angeordnet.

Das Spielzeug ist abwechslungsreich, altersgerecht und in ausreichender Zahl vorhanden.

Je nach Bedürfnis des Kindes kann die Bauecke, Malzubehör, Verkleidestange, Matratzen zum Kuscheln und Toben, didaktisches Spielmaterial und vieles mehr genutzt werden.

Denken und Sprache sind eng miteinander verbunden. Um die Sprachentwicklung wesentlich zu unterstützen, wird mit den Kindern viel gesprochen und gesungen. Das Verwenden von treffenden Wörtern soll den Sprachschatz des Kindes erweitern. Das Beschreiben von Gegenständen und wozu sie verwendet werden, regt die Kinder zum Denken an.

Will das Kind sich mitteilen, geben wir ihm Zeit sich zu äußern und nehmen ihm nicht die Antwort ab. Das Anliegen des Kindes wird ernst genommen und es somit ermutigt, sich öfter mitzuteilen. Zur Unterstützung der Sprachentwicklung sind Bilderbücher und Handpuppen-Spiele unentbehrlich und werden intensiv genutzt.

Täglich werden Geschichten erzählt, Fingerspiele durchgeführt und mit den Kindern Lieder gesungen.

5.2. Unser Kindergarten

Der Kindergarten organisiert eine neue Erlebnis- und Erfahrungswelt, die über die familiäre hinausgeht.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Spiel als die für diese Altersstufe grundlegende Lebens- und Lernform. Hierbei wird versucht, vor allen Dingen mit verschiedenen Spielmaterialien, in unterschiedlichen Spiel- und Erlebnisgruppen, im Wechsel von Freispiel und von gelenktem Angebot, von Beschäftigung und Muße, den Kindern einen Erfahrungsraum zu bieten, der eine aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt in ihren sozialen und sachlichen Anforderungen ermöglicht.

Die Spielangebote orientieren sich nicht primär an fachlichen Lernzielen, sondern eher an den Lebenssituationen der Kinder.

In den drei bis vier Jahren Kindergartenzeit versuchen wir die Kinder zu den folgenden drei Punkten zu befähigen:

1. – für sich selbst verantwortlich zu denken, zu handeln und zu entscheiden (Ich-Kompetenz)

2. – soziale und gesellschaftliche Sachverhalte erfassen zu können; Toleranz, Achtung und Verantwortung mit anderen zu entwickeln (Sozialkompetenz)

3. – das die Kinder sich die sachlichen Bereiche der Umwelt erschliessen können und dabei urteils- und handlunggsfähig sind (Sachkompetenz).

Um diese Ziele verwirklichen zu können, ergeben sich für uns folgende Aufgabenbereiche:

Sozialerziehung

Spracherziehung

Erziehung zur Selbständigkeit

Wahrnehmungsförderung

Verkehrserziehung

Kreativitätserziehung

Vorschulerziehung

Integrative Arbeit

Sozialerziehung

Die grundlegende Sozialerziehung erfolgt in der Familie. Der Grad an emotionaler Wärme und Geborgenheit, den die Familie vermittelt , entscheidet in hohem Maße über das soziale Vertrauen, das das Kind seiner weiteren sozialen Umwelt entgegenbringt.

Als Kindergarten haben wir uns die Aufgabe gestellt, die Sozialerziehung der Familie in ergänzender Weise zu unterstützen.

Die Gruppen sind altersgemischt aufgebaut, so dass die älteren Kinder in der Gruppe lernen, auf jüngere Kinder Rücksicht zu nehmen, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen, ältere Kinder erfahren dadurch aber auch eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins.

Jüngere Kinder lernen durch die älteren Kinder, finden in ihnen Vorbilder und ahmen sie nach.

Durch die Begegnung mit Kindern verschiedener sozialer und nationaler Herkunft lernen sie, unterschiedliche Einstellungen und Ansichten zu akzeptieren sowie differierende Werte und Haltungen zu tolerieren.

Die Kinder sollen grundlegende soziale Verhaltensmuster erlernen. Dazu gehören z. B.:

Verhalten gegenüber Mitmenschen (Solidarität, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft)

Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen

Kennen und ausführen der eigenen Rolle

Aufschieben von Bedürfnissen

Kennen und beachten von Regeln des Zusammenlebens

Erkennen der Notwendigkeit von Regeln, hinterfragen der Regeln

Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit

Kenntnis wünschenswerter und nicht wünschenswerter Konfliktlösungsmöglichkeiten

Sprachentwicklung

Die Sprachentwicklung geht parallel einher mit dem Aufbau sozialer Verhaltensmuster. Sie weist für den Erwerb sozialer Verhaltensmuster eine grundlegende Bedeutung auf, denn durch die Sprache werden Sozialbeziehungen aufgebaut und aufrechterhalten.

Beim Eintritt in den Kindergarten verfügen die Kinder über grundlegende Sprachstrukturen. Sie verstehen die Sprache und können sich mit ihrer Hilfe mitteilen.

Spracherziehung im Kindergarten bedeutet u. a., die Sprachlust, das Mitteilungsbedürfnis und die Freude an der Sprache zu wecken. Dies gelingt uns nicht durch dauerndes Verbessern, sondern durch gutes Vorbild und zahlreiche Sprachanregungen.

Die Erzieherinnen hören aufmerksam zu und geben den Kindern einen großen sprachlichen Freiraum. In verschiedenen Situationen werden zu unterschiedlichen Anlässen eine treffende Sprachmelodie, Lautstärke und ein entsprechender Sprachrhythmus gesucht. Für das Vorlesen einer Geschichte wird ein anderer Ton verwendet als für das Erklären einer Bastelarbeit.

Da die Sprachförderung vom Kinderalltag ausgeht, werden die Kinder sehr genau beobachtet, um gezielt auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können.

Es werden verschiedene Spielformen angewendet, wie z.B. Kreis- und Laufspiele, Rollenspiele und musikalisch – rhythmische Betätigungen.

Erziehung zur Selbständigkeit

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Erziehung zur Selbständigkeit.

Die Kinder werden angeregt, sich allein an- und auszukleiden, kleinere Aufgaben zu übernehmen und selbstständig durchzuführen, z.B. das Auf- und Abdecken des Geschirrs und das Abwischen der Tische.

Dadurch werden die Kinder sehr in ihrem Selbstvertrauen gestärkt und sind stolz auf das, was sie schon können, lernen für sich selbst und andere zu handeln.

Wahrnehmungsförderung

Die Wahrnehmungsförderung durchzieht den gesamten Tagesablauf, z.B.:

Anregung des Geschmacksinns durch Probieren von verschiedenen Lebensmitteln in unserer Kinderküche oder bei den Mahlzeiten

Anregung des Tastsinns durch Ertasten von verschiedenen Gegenständen in Tastsäckchen

Setzen von Berührungsreizen durch Barfußturnen und über das Berühren bestimmter Gegenstände (hart-weich).

Dazu werden von uns künftig verschiedene Angebote für die Kinder entwickelt, wie Bäder aus Bohnen ,Kastanien oder Materialsäckchen, Rollbretter u.ä. sowie letztendlich auch die Gestaltung eines Tastpfades auf unserem Außengelände.

In den Sportbeschäftigungen wird durch bestimmte Übungen das Gleichgewicht geschult und weiterentwickelt, genauso wie beim Fahren mit Rollern auf dem Spielplatz oder beim Balancieren.

Jedes Kind malt sein eigenes Kuschelkissen. Diese Kissen sind ein wichtiges Utensil bei Bewegungs- und Entspannungsgeschichten und kommen auch im "Raum der Sinne" zum Einsatz.

Kreativitätserziehung

Kreatives Gestalten zielt auf eigenständiges gestalterisches Handeln, fördert die Wahrnehmungsfähigkeit und regt die Phantasie sowie Vorstellungskraft an. Der gestalterischen Spontaneität des Kindes ist freie Bahn gegeben, als Erzieher treten wir dabei beratend, vor allem aber anregend auf.

Die Arbeiten der Kinder werden nicht als "schön" oder "nicht schön" bewertet, sie werden vielmehr unbewertet in kleinen Mappen gesammelt, um so den Kindern eine Erinnerung an ihre schöne Kindergartenzeit zu ermöglichen.

Die Kinder sollen sich mit verschiedensten Materialien und Methoden auseinandersetzen. Sie erlernen den richtigen Umgang mit Schere, Pinsel, Stiften, Stempeln usw. und entwickeln dabei ihre Feinmotorik.

Verkehrserziehung

Mit dem Eintritt des Kindes in den Kindergarten verlässt es seine vertraute Umwelt und betritt neue Umgebungen. Der Verkehr ist eine davon, in der das Kind besonders gefährdet ist. Es muß erst lernen, sich darin zurechtzufinden. Daher wird der Verkehrserziehung besondere Bedeutung beigemessen.

Die Ziele der Verkehrserziehung sind sehr vielfältig. Entwickelt werden sollen:

die Fähigkeit zur Differenzierung der akustischen und optischen Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens

die Fertigkeiten im sicheren Umgang mit altersgemäßen Fahrzeugen

die Beherrschung des eigenen Bewegungsverhaltens

die Fähigkeit zur Rücksichtnahme

die Selbst- und Mitverantwortung

die Einsicht in die Notwendigkeit von Regeln

die Fähigkeit zur Einhaltung dieser Regeln

Diese Ziele werden im Kita-Alltag in verschiedener Weise umgesetzt. So führen wir Beobachtungsgänge mit den Kindern durch, bei denen auf Verkehrsregeln hingewiesen wird, das richtige Überqueren der Fahrbahn wird geübt.

Auf dem Spielplatz können die Kinder in einfacher Weise die regeln des Strassenverkehrs nachvollziehen, lernen es, auf andere Kinder Rücksicht zu nehmen.

Das Fahren mit den Fahrzeugen (Roller und Dreirad) übt gleichzeitig die Beherrschung des eigenen Bewegungsverhaltens.

Vorschulerziehung

Etwa ein Jahr vor ihrer Einschulung werden die Kinder in einem speziellen Vorschulkurs gezielt gefördert und auf den Schulalltag vorbereitet.

Etwa ein Jahr vor ihrer Einschulung findet auf Wunsch der Eltern ein Vorschulkurs für die Kinder statt, in dem sie gezielt gefördert und auf den Schulalltag vorbereitet werden.

Es wird ihnen durch unsere, alle zwei Wochen stattfindenden Zusammenkünfte, vermittelt, dass für sie bald ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Sie sind jetzt etwas Besonderes: die "Zuckertütenkinder".

Im Vorschulkurs sind die Kinder zum ersten Mal nur mit gleichaltrigen zusammen.

Wir festigen bei den Kindern das Gelernte der letzten Jahre, z. B.:

Verkehrserziehung (insbesondere das Einüben des Schulweges)

Mengenlehre

Farbenlehre

Basteln, Schneiden, Zeichnen

Singen

Aber auch die körperliche Ertüchtigung kommt nicht zu kurz.

Die Selbstständigkeit wird weitergeführt, z.B. eine feste Schleife binden

Gespräche über sich selbst und andere gehören dazu: Wann habe ich Geburtstag? Wo wohne ich?

In diesem Jahr wollen wir die Schule besuchen, um die Räumlichkeiten dort zu erforschen und ein Treffen mit einem Lehrer der Grundschule anstreben.

Weiterhin besuchen die Kinder unseren Hortraum und machen sich mit den Gegebenheiten vertraut.

Integrative Arbeit

Die integrative Förderung ist ein neuer Aspekt in unserem Kindergartenalltag.

Seit September 2000 werden in einer integrativen Gruppe fünfzehn Kinder, davon vier Integrativ-Kinder betreut.

Diese Kinder weisen  bestimmte Entwicklungsverzögerungen oder motorische Auffälligkeiten auf.

Durch gezielte Beobachtung und Analyse werden individuelle Förderkonzepte für die Kinder erstellt, eine intensive Einbeziehung der Eltern eingeschlossen.

Wir bemühen uns, Einzelförderung und Gruppengeschehen möglichst eng zu verbinden, therapeutische und pädagogische Maßnahmen gut abzustimmen und die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Kinder zu berücksichtigen.

5.3. Unser Hort

Der Hort versteht sich als sozialpädagogische Einrichtung zwischen Elternhaus und Schule.

Im Hort werden Schulkinder vor und nach der Unterrichtszeit, teilweise auch in den Ferien, bis zum späten Nachmittag betreut.

Der Hort ist als eine familienergänzende oder allenfalls teilzeitlich ersetzende Institution zu sehen. Das heißt, Hortpädagogik wird ebenso wie Krippen- und Kindergartenpädagogik an der Familienpädagogik gemessen.

Um den Kindern den Übergang vom Kindergarten zum Hort so leicht wie möglich zu gestalten, werden die Vorschulkinder mit den Horträumen vertraut gemacht.

Des weiteren finden gemeinsame Spielstunden mit den Hortkindern und Erzieherinnen statt.

Für die Arbeit in unserem Hort gelten folgende Prinzipien:

Arbeit und Spiel müssen sich abwechseln.

Der Hort soll in seiner Beschäftigung nie der Schule gleichen.

Neben dem geleiteten Spiel muss Raum für Freispiel vorhanden sein, damit die Kinder die nötige Ruhe und den Ausgleich finden.

Unsere Aufgaben den Kindern gegenüber sind:

Kinder und Erwachsende zum Spielen und für Gespräche garantieren

Anregungen für Freizeitaktivitäten und ggf. Hilfestellungen geben

Erzieher, die Zeit zum Zuhören haben, bieten

Gespräche, um persönliche Schwierigkeiten abzuklären, ermöglichen

Zeit für die Schularbeiten und Hilfen gewähren

Versorgung mit Essen und Trinken gewährleisten

Zeit zur Entspannung einräumen

Hilfeleistung bei Erkrankungen, z.B. Zahnschmerzen oder Verletzungen, leisten

Weitestgehende Berücksichtigung der sich ändernden Bedürfnisse der Kinder anstreben

Die Erzieherinnen orientieren sich in ihrer täglichen Arbeit an den Wünschen und Bedürfnissen der Hortkinder.

5.4. Unser Kids-Club

Der Kids-Club stellt ein zusätzliches Angebot für alle Kinder des Dorfes im Alter von 10 bis 14 Jahren dar. In der Zeit von 14.00 bis 16.00 Uhr können sie dort bei pädagogischer Betreuung ihren Interessen nachgehen.

Dafür steht ein Raum in unserer Kita zur Verfügung, der gemütlich eingerichtet und z. T. von den Jugendlichen selbst ausgestaltet wurde.

Der Kids-Club ist ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen ausgerichtet.

Deshalb können die Kids dort verschiedene Möglichkeiten nutzen, wie z. B.:

Billard

Dart

Computer

Leseecke

Auf Wunsch werden auch Partys veranstaltet, Bastelnachmittage organisiert, Hausaufgaben besprochen oder Lernhilfen gegeben.

So ist es möglich, diesen Kindern sinnvolle Freizeitbeschäftigungen anzubieten und ihnen Gelegenheiten zum Austausch mit Gleichaltrigen oder Erwachsenen, die Zeit und Verständnis für sie haben, zu geben.

6. Zusammenarbeit im Team

In unserem Team arbeiten derzeit 13 Mitarbeiterinnen:

eine Geschäftsführerin

eine pädagogische Leiterin sowie acht weitere Erzieherinnen und eine Heilerzieherin

zwei Mitarbeiterinnen im technischen Bereich

Alle Mitarbeiterinnen streben stets eine enge Zusammenarbeit an, damit es möglich ist, die Fähigkeiten aller optimal zu nutzen und neue Ideen in der täglichen Arbeit umzusetzen.

Ständig finden kurze Absprachen zur Vorbereitung und Durchführung der pädagogischen Arbeit statt.

Auf regelmäßig stattfindenden Dienstberatungen wird gemeinsam über Schwerpunkte der täglichen Arbeit, anstehende Projekte, Veranstaltungen und Termine diskutiert sowie über die Ergebnisse der Arbeit reflektiert.

Es wird ein partnerschaftlichen Umgang miteinander angestrebt, der von Kreativität, gegenseitiger Unterstützung, aber auch von Kritikfähigkeit geprägt ist.

Um die tägliche Arbeit ständig mit neuen Erkenntnissen zu bereichern, werden regelmäßig Fortbildungen besucht und im Team ausgewertet.

Das Ziel ist es, mit den Kindern eine schöne und erlebnisreiche Zeit zu verbringen, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern sowie ihre Bedürfnisse und Interessen zu vertreten.

7. Zusammenarbeit mit den Eltern

Die Erzieherinnen streben eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern an. Nur dadurch ist ein einheitliches, kind-orientiertes Handeln möglich.

Die Eltern haben täglich Zugang zu unseren Räumlichkeiten. Sie besitzen das Recht, aktiv an der Gruppenarbeit teilzunehmen. Das ist möglich durch:

Hospitationen in den Gruppen

aktive Elternhilfe bei Projekten und Vorhaben ( Feste und Ausflüge )

das Einbringen von Ideen zur Gestaltung des Kinderalltags in den Gruppen

Informationen über die Arbeit in der Kindertagesstätte erfolgt an die Eltern auf verschiedene Weise:

persönliche Gespräche zwischen Erzieherin und Eltern

Elternbriefe

Aushänge in der Einrichtung

Elternversammlungen

Weiterhin werden dazu gemeinsame Feste und Feiern, der "Tag der offenen Tür", Bastelnachmittage und Ausstellungen von Kinderarbeiten genutzt.

Die Eltern haben die Möglichkeit, ihre Meinungen im Gespräch oder durch den Briefkasten mitzuteilen.

8. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen / Öffentlichkeitsarbeit

In unserer Kindertagesstätte sind neben den Erzieherinnen verschiedene Fachdienste darum bemüht, Kindern und Eltern bei besonderen Frage- und Aufgabenstellungen zu helfen.

Dazu gehören unter anderem:

Logopädie

Ergotherapie

Erziehungsberatung

Die Erzieherinnen arbeiten eng mit diesen Kräften zusammen, um eine gezielte Entwicklungsunterstützung und Frühförderung der Kinder zu ermöglichen. Durch Gespräche, gemeinsame Turnstunden u. ä. wird ein erster Kontakt zwischen Therapeuten und den Kindern vorsichtig herbeigeführt.

Weiterhin bauen die Erzieherinnen einen engen Kontakt zur Grundschule auf. Vor Beginn der Schulzeit werden gemeinsame Treffen zwischen Vorschulkindern und Lehrern organisiert.

Die  Einrichtung pflegt Kontakte zu ihren Sponsoren, zum Pflegeheim  und zu den Rentnern des Dorfes. Dabei überbringen die Kinder kleine gebastelte Geschenke und treten zu bestimmten Anlässen mit kulturellen Darbietungen auf.

Besichtigungen und Erfahrungsaustausch mit Erzieherinnen aus anderen Einrichtungen finden ebenfalls statt.